Votum zum Postulat “Kinderfreundliche Stadt”

Votum von Advije Delihasani anlässlich Parlamentssitzung vom 14. April 2025.

Kinderfreundliche Stadt

Nach der Überweisung des Postulats «Kinderfreundliche Stadt» durch das Parlament an den Stadtrat im Oktober 2023 wurde eine Situationsanalyse zur Kinderfreundlichkeit unserer Stadt durchgeführt.

Als Ergebnis dieser Standortbestimmung liegt uns ein 48-seitiger Bericht der UNICEF Schweiz und Liechtenstein vor, der die verschiedenen Lebensbereiche beleuchtet. Der Bericht zeigt auf, was die UNICEF Schweiz und Liechtenstein unter den jeweiligen Lebensbereichen verstehen, wo die Stadt Wetzikon steht und welches Potenzial sie sieht. Zudem gibt er konkrete Handlungsempfehlungen ab.

Im September 2024 sprach sich die Mehrheit des Parlaments gegen eine Abschreibung des Postulats aus und beauftragte den Stadtrat, einen klaren Plan vorzulegen, wie mit den Ergebnissen weiter umgegangen wird und wie konkrete Massnahmen in den einzelnen Lebensbereichen entwickelt werden.

Diesem Auftrag ist der Stadtrat nachgekommen und dem ergänzten Bericht des Stadtrats können wir entnehmen, dass er die Weiterbearbeitung der Ergebnisse, dort wo die Stadt direkten Einfluss nehmen kann, unterstützt. Der Stadtrat misst der Zielgruppe der Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren besondere Bedeutung bei, da diese bisher ausserhalb des Schulraums weniger im Fokus standen. Weiter verspricht der Stadtrat, dass sich die Abteilung Gesellschaft dieses Jahr im Rahmen eines partizipativen Ansatzes und in Zusammenarbeit mit den Schulen eine "Bedarfsanalyse" bei der Zielgruppe Kinder (bzw. deren Erziehungsberechtigten) und Jugendliche von 0 bis 18 Jahren durchführen wird. Ziel dieser digital unterstützten Befragung ist es, die Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe abzuklären.

Zudem soll konkret eruiert werden, was es in Bezug auf Kinderfreundlichkeit in der Stadt Wetzikon noch zusätzlich braucht. Nach Vorliegen der Ergebnisse wird die Abteilung Gesellschaft unter fachlichem Einbezug einer interdisziplinär zusammengesetzten Arbeitsgruppe (z.B. Teilnehmende der Jugendkonferenz, offene Jugendarbeit, Schulvertretungen usw.) bis Ende 2025 eine Kinder- und Jugendstrategie mit verschiedenen Handlungsfeldern erarbeiten. Aus diesen werden dann die notwendigen Massnahmen abgeleitet.

Das klingt doch nach einem Plan!

Ich hoffe, liebe Kolleginnen und Kollegen, dass ihr ein Auge darauf habt, ob dieses Versprechen auch eingelöst wird und dass es nicht nur bei einem Konzept für die Galerie bleibt.

Was das Label «Kinderfreundliche Gemeinde» betrifft, so erachtet der Stadtrat dessen Nutzen als zu gering und möchte die entsprechenden Kosten direkt in Massnahmen zum Wohle der Kinder investieren und nicht für das Durchlaufen des Prozesses aufwenden.

 

Die SP/aw-Fraktion bedauert, dass das Label nicht erwünscht ist und fragt sich, wofür das Geld tatsächlich besser eingesetzt wird. Persönlich finde ich es schade, weil dadurch in meinen Augen ein Stillstand entsteht, da man die Ergebnisse von 2024 nicht laufend überprüft, wie es das Label vorsieht, sondern auf den damaligen Ergebnissen im Alleingang an den Themen arbeitet – zumindest hoffe ich, dass das so wirklich geschieht. Das Geld wäre aus meiner Sicht sehr gut investiert gewesen.

 

Ich akzeptiere aber die Entscheidung des Stadtrats, da ich von Anfang an gesagt habe, dass ich es dem Stadtrat überlassen würde, darüber zu entscheiden, ob sie das Label möchten oder nicht.

Ich bedanke mich beim Stadtrat, dass er sich den Anliegen der Kinder und Jugendlichen annimmt und freue mich jetzt schon auf die Kinder- und Jugendstrategie und erste Ergebnisse, die aus diesem Postulat folgen werden.

Die SP/aw-Fraktion folgt dem Antrag des Stadtrats und ist für die Abschreibung des Postulats.

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