Frühe Förderung wirkt – ich bin der Beweis
Es war einmal ein neuneinhalbjähriges Mädchen, das nach langem Warten endlich mit ihrer Mutter und ihrem Bruder zu ihrem Vater in die Schweiz einreisen durfte.
Was für ein Glück, dass die Familie endlich wieder vereint ist!
Aber mit der Freude kommt auch die Angst.
Denn das kleine Mädchen spricht noch kein Wort Deutsch und muss in wenigen Tagen in die Schule gehen.
Am ersten Schultag wird sie mit ihrem Bruder vom Vater zur Schule begleitet und dann ihrem Schicksal überlassen.
Die einfachsten Dinge fallen ihr wegen der fehlenden Sprachkenntnisse schwer.
Aber sie hat Glück, denn sie kommt in eine Klasse voller Kinder, die gerade erst in die Schweiz gekommen sind und noch kein Deutsch können.
Kinder wie sie also.
Die Lehrerinnen und Lehrer nehmen sich viel Zeit, um den Kindern Deutsch beizubringen.
Mit jedem Tag erweitert sich ihr Wortschatz, und schon nach einem halben Jahr wird sie in eine Regelklasse integriert.
Es ist nicht irgendeine Geschichte, die ich erzähle.
Es ist meine eigene Geschichte.
Meine Geschichte haben Tausende andere auch erlebt.
Ich bin allen, die dieses Angebot damals auf die Beine gestellt haben, den Lehrerinnen und Lehrern für ihre Geduld und natürlich auch denen, die es finanziert haben, unendlich dankbar.
Der Stadtrat schreibt in seinem Antrag, dass der durchschnittliche Aufwand für die Integrationsunterstützung pro Person und Jahr nach Abzug der Beiträge des Kantons bei ca. 63.30 liegen wird. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es sich hierbei um eine sehr lohnenswerte Investition handelt.
Der Mitteleinsatz im Bereich der frühen Förderung lohnt sich auf jeden Fall. Kinder mit Deutsch als Zweitsprache haben dank der früh erworbenen Sprachkenntnisse einen einfacheren Schulstart und können vielleicht ein Stück weit Chancengleichheit erleben.
Ich appelliere jetzt also nicht nur an euer Herz, sondern auch an euren Verstand, dem Geschäft eure Zustimmung zu geben.
Ansprechpartner:innen zu diesem Thema
Advije Delihasani
Co-Präsidentin