Interpellation Wirksamkeit der Arbeitsintegrationsprogramme

Interpellation von Brigitte Meier Hitz vom 17. Januar 2019.

Ausgangslage
Die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) legt Ziele der Sozialhilfe fest. Eines der Ziele ist die Sicherung der Existenz von bedürftigen Personen sowie die Förderung ihrer wirtschaftlichen und persönlichen Selbständigkeit und die Gewährleistung ihrer sozialen und beruflichen Integration.

Arbeitsintegrationsprogramme sind ein Instrument, um das Ziel der beruflichen Integration anzustreben. Teilnehmende der Programme sind arbeitsfähige und vermittelbare Personen, die Sozialhilfe beziehen. Sie werden individuell gefördert und trainieren wichtige Kompetenzen und Fähigkeiten für den Arbeitsmarkt. Zudem bieten die Programme eine wichtige Tagesstruktur.

Es stehen dem Sozialdienst für die Zuweisung von Klientinnen und Klienten aus Wetzikon in der Region unterschiedliche Arbeitsintegrationsprogramme zur Verfügung, welche von externen Organisationen angeboten werden.

Der Erfolg und die Wirksamkeit der beruflichen Integrationsmassnahmen sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Ein wesentliches Kriterium ist, ob ein Programm dem individuellen Bedarf eines Klienten/einer Klientin entspricht, das heisst, ob das Programm genügend auf bestehende Ressourcen aufbaut und realistische Ziele mit geeigneten Massnahmen verfolgt.

Es stellt sich die Frage, ob und aufgrund welcher Kriterien diese Aspekte durch den Sozialdienst regelmässig geprüft werden. Dies ist aus unserer Sicht relevant, da:

•       der Erfolg und damit die nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt u.a. von diesen Faktoren abhängig ist;

•       die Kosten der Programme unterschiedlich sind und entsprechende Steuermittel wirksam eingesetzt werden sollen.

 

Kriterien zur Wirksamkeit der Arbeitsintegrationsprogramme
Hilfreich für die erfolgversprechende Zuweisung von Teilnehmenden in ein bestimmtes Programm sind Richtlinien, welche von der Sozialbehörde festgelegt sind. Zudem braucht es überprüfbare Zielvereinbarungen mit den Klienten und den Anbietern sowie ein Controlling. Eine jährliche Übersicht mit Kennzahlen zur Wirkung der Programme und zur Anzahl Teilnehmenden in den Programmen würde die Transparenz erhöhen.

 

Fragen an den Stadtrat

Wir bitten daher den Stadtrat folgende Fragen zu beantworten:

  1. Richtlinien
    Bestehen durch die Sozialbehörde festgelegte Richtlinien zur Nutzung für den möglichst wirksamen Einsatz der Arbeitsintegrationsprogramme?
  2. Controlling und Kennzahlen zur Wirksamkeit
    Welche Arbeitsintegrationsangebote stehen für Teilnehmende aus Wetzikon zur Verfügung? Gibt es Zahlen zu Erfolgsquoten dieser Arbeitsintegrationsprogramme, die Teilnehmende aus Wetzikon absolvieren, wie z.B. Lehrstelle gefunden, Integration in den 1. Arbeitsmarkt, Praktikum absolviert, Massnahme abgebrochen mit Begründung o.ä.? Nach welchen Kriterien werden Teilnehmende einem bestimmten Arbeitsintegrationsprogramm zugewiesen?
    Wir bitten um eine Aufstellung über die letzten drei Jahre zum Erfolg der verschiedenen Angebote, aufgeschlüsselt nach Anzahl Teilnehmenden aus Wetzikon mit Verweildauer und der daraus resultierenden Ergebnisse.
  3. Zuweisung von Ressourcen
    Wie viele Ressourcen werden in der Verwaltung eingesetzt mit Fokus auf die Arbeitsintegration?
    Verfügt der Sozialdienst über eine speziell ausgebildete Fachkraft mit Weiterbildung in Berufsberatung/ Arbeitsintegration/Case Management? In welcher Weise bemühen sich die zuständigen Mitarbeitenden um die optimale Zuweisung? Greift die Verwaltung auch auf externe Case Management-Ressourcen zu?
  4. Schaffung von Praktikumsplätzen
    Erachtet der Stadtrat Praktikumsplätze als geeignetes Instrument? Falls ja, gelingt es der Stadt vermehrt Betriebe zur Schaffung von Praktikumsplätzen zu motivieren? Gibt es Betriebe, die dank Unterstützung oder auf Anregung der Stadt Praktikumsplätze geschaffen haben? Stellt die Stadt selbst Praktikumsplätze zur Verfügung (mit gutem Beispiel vorangehen) und wenn ja, wie viele und welcher Art? Falls keine Plätze zur Verfügung gestellt werden: Warum stellt die Stadt keine Plätze zur Verfügung?

 

Besten Dank zum Voraus für die Beantwortung und freundliche Grüsse

Ansprechperson zu diesem Thema

Brigitte Meier Hitz

Brigitte Meier Hitz

Fraktionspräsidentin, Mitglied Fachkommission II

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