Die Kampagne für die „Wohninitiative“ wurde am Samstag im Kronensaal gestartet. Mit Voten von Kaspar Spörri, Saamel Lohrer und Nationalrätin Jacqueline Badran wurden die Anwesenden für die Wohninitiative begeistert und zum Mithelfen motiviert.
Am 3. März 2024 stimmt Wetzikon über die „Wohninitiative“ ab. Diese fordert gemäss den nitianten (Grüne und SP Wetzikon) mehr bezahlbare Wohnungen für Wetzikon. Mit der Annahme der Initiative, setzt sich die Stadt Wetzikon folgendes Ziel: Ein Fünftel aller Mietwohnungen in Wetzikon soll gemeinnützig sein (siehe Infobox unten).
Kaspar Spörri, Erstunterzeichner der Initiative (Grüne), eröffnete die Kampagnen-Lancierung “mit dieser Initiative haben wir den Nerv der Zeit getroffen.“. Bereits jetzt erlebe die Wohninitiative eine starke und breite Unterstützung aus der Bevölkerung.
Nationalrätin Jacqueline Badran beginnt mit „Ganz Wetzikon braucht diese Initiative – nicht nur die mit dem kleinen Portemonnaie.”. Darauf folgt ein Überblick zur Wohnpolitik. Weshalb mit den Mieten in der Schweiz jährlich zehn Milliarden missbräuchliche Rendite bezahlt werden. Dass das Grundbedürfnis "Wohnen" zu einem Kapitalanlageobjekt verkommen sei.
Anschliessend kommt Badran auf die Vorteile von gemeinnützigen Wohnungen zu sprechen. Unter anderem sei dies für einen Grossteil der Menschen die einzige Möglichkeit, in einer Wohnung zu wohnen, die auch ihnen gehört und wo sie demokratisch mitbestimmen können, was damit geschieht. Gemäss Badran können sich heute nur noch Menschen mit sehr grossem Erbe Wohneigentum leisten.
Bevor SP-Co-Präsident Saamel Lohrer das Publikum um Mithilfe für eine erfolgreiche Wohninitiative-Kampagne bittet, erläutert er, warum diese Initiative für Wetzikon besonders wichtig ist: „Der Boden in Wetzikon wird ausverkauft. Immer mehr Immobilienfonds und Vermögensverwaltungen kaufen Boden in Wetzikon auf. Es ist höchste Zeit, dass die Wohnungen wieder denen gehören, die auch drin wohnen und davon abhängig sind.“
Infobox “Was sind gemeinnützige Wohnungen?”
Im “Analysepapier Wohnen” (Juli 2022) der Gemeinde Wetzikon werden gemeinnützige Wohnungen wie folgt definiert: “Unter gemeinnützigen Wohnungen wird verstanden, dass Vermietende (meist Genossenschaften oder Stiftungen) freiwillig auf die höchstmögliche Rendite bzw. Miete verzichten. Häufig wird dabei auf das Prinzip der Kostenmiete abgestellt, d.h. die Miete deckt lediglich die anfallenden Kosten (u.a. Finanzierungs-, Bewirtschaftungs-, Verwaltungs- und Unterhaltskosten) und darüber hinaus werden keine Einnahmen generiert.“
Das heisst „gemeinnützige Wohnungen", wie sie in der Wohninitiative gefordert sind, sind weder subventioniert noch im Besitz der Stadt Wetzikon.